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Marco Melandri: „Bis jetzt ist das nur ein Test mit MV"

Thursday, 22 October 2015 11:31 GMT

Der Italiener Marc Melandri plant derzeit kein Comeback - denkt aber darüber nach.

Seit einigen Monaten schon ist Marco Melandri nicht mehr unter den aktiven Rennfahrern, doch schon bald soll er für das italienische Werks aus Schiranna die MV Agusta F4 in WorldSBK-Spezifikation 2016 testen. Der Italiener hat sich mit WorldSBK.com darüber unterhalten.

„Ich weiß eigentlich nicht einmal, wie es dazu gekommen ist“, lacht Melandri. „Ich war letzte Woche im MB Agusta Werk und hatte ein angenehmes Treffen mit Giovanni Castiglioni [MV Agusta Präsident]. Er ist eine sehr ausgeglichene und bescheidene Persönlichkeit, mit sehr realistischen Zielen. Daher habe ich dem Test zugestimmt. Ich habe aber vier Monate auf keinem Motorrad mehr gesessen. So lange habe ich, seit ich mit dem Rennsport angefangen habe, noch nie nicht auf einem Motorrad gesessen. Es wird nicht leicht, wieder aufzusteigen.“

Der MV-Test sei, so Melandri, nur als Chance für das Werk gedacht, ein paar Anhaltspunkte und wichtige Informationen über das Motorrad zu Tage zu fördern.

„Ich habe schon immer gern Motorräder entwickelt und ich denke es ist der passende Zeitpunkt“, sagt er weiter. „Ich werde da einen wichtigen Beitrag leisten, das konnte ich so auf diese Art noch nie.“

In den Medien wird derzeit spekuliert, dass Melandri sich damit ein Bild machen möchte, ob er mit dem MV Agusta Reparto Corse Team in die Superbike Weltmeisterschaft zurückkehren möchte. Der Italiener aber dementierte dies:

„Das müsst ihr MV fragen“, sagte er. „Im Moment ist es nur ein Test. Zuerst muss ich sehen, ob ich noch Spaß habe, verstehen, wo das Motorrad steht und dann schauen, ob ich das schaffen kann.“

„Mir fehlt der Rennsport. Darum schaue ich mich jetzt nach klaren Situationen und einer guten Aufgabe um. Ich will natürlich nicht um jeden Preis auf jeden möglichen Sattel zurückkehren, das liegt mir fern. Es war ein schwieriges Jahr und ich glaube, dass mir die Pause gut getan hat, damit ich mich selbst um 360 Grad überholen konnte. Ich glaube, dass ich noch schneller sein kann und wenn ich mir den letzten Teil der Saison 2014 anschaue, dann gehört eben jener Teil zu den erfolgreichsten meiner Karriere. Ich warte jetzt einfach auf die passende Möglichkeit.“

2015 hat bei Melandri einiges umgekrempelt. Er begann das Jahr im MotoGP™ Team von Aprilia, doch so richtig vorwärts kam er nicht.

„Ich arbeite jetzt an der kommenden Saison, mal sehen, ob ich irgendetwas finde“, fährt er fort. „Wenn ich nichts finde, werde ich trotzdem Morgens aufstehen und zur Arbeit gehen. Ich werde dann schauen, ob mir diese Welt irgendetwas ohne Motorräder zu bieten hat.“

„Ich habe mir dieses Jahr kaum Rennen angesehen. Nur die, in denen ich gefahren bin. Um ehrlich zu sein habe ich dieses Jahr den Wunsch aufs Fahren verloren. Ich hatte echt ein komische Gefühl dabei, denn ich hatte einfach keinen Spaß.“

„Lustiger weise habe mehr Rennen gehabt, seit ich mit dem Fahren aufgehört habe! Ich laufe gern und bin fast jeden Sonntag irgendwelche Rennen gelaufen, aber ohne den Leistungsdruck. Mir gefällt das. Das ist ein Teil von mir.“

Melandri war 2002 mit Aprilia Weltmeister der GP250ccm-Klasse und fuhr zwischen 2011 und 2014 in der FIM Superbike Weltmeisterschaft. In dieser Zeit hat der heute 33-Jährige 19 Rennen gewonnen und feierte aus 100 Starts insgesamt 49 Podeste.